Donnerstag, 5. November 2009

public enemy no1

Heute widme ich mich einem schrecklich bedrohlichen Thema =)

Der gemeinen AGA-KRÖTE !!! und dem nicht minder gemeinen DIADEMSEEIGEL !!! alle höchst bedröhlich und völlig nutzlos …

Die Diademseeigel (Diadematidae) sind eine Familie besonders langstacheliger Seeigel (Echinoidea). Sie haben bis zu 30 Zentimeter lange, sehr spitze, dünne, hohle Stacheln.

DSCF2400 Diademseeigel

Giftigkeit:

Auch Schwimmer und Taucher können sich leicht an den Stacheln der Diademseeigel verletzen. Nach dem Stich spürt man meist einen intensiven eine halbe bis vier Stunden andauernden Schmerz. Bisher ist kein Giftstoff isoliert worden. Nur wegen der Reaktion der Opfer wird ein möglicherweise neurotoxisches Gift vermutet, das wahrscheinlich aus der dünnen Haut, die die Stacheln bedeckt, kommt. Die spröden Stacheln brechen leicht ab. Wegen der rauen Oberfläche und ihrer Zerbrechlichkeit ist es nur schwer möglich sie wieder aus der Wunde zu entfernen.

Ich geh hier ganz gern schwimmen, schnorcheln und tauchen, dass sollte meine Beziehung zu diesen sehr speziellen Freunden erklären..

Mal davon abgesehen, dass ich sie nicht mag, nutzen sie der Natur auch nicht:

Die Tiere halten sich bevorzugt in seichtem Wasser in der Nähe von Felsen oder Korallenriffen auf. Einige Arten leben auch in Seegraswiesen oder in der Mangrovenzone. Tagsüber verstecken sie sich in Höhlen oder Spalten, oder drängen sich zum Schutz vor Freßfeinden dicht aneinander, so das sich ein undurchdringlicher Stachelwald bildet. In der Nacht werden die Tiere aktiv und weiden Algen von Hartsubstraten ab.

Zudem fressen einige Arten nach Aussage meines Mentor Andy Foster auch Plankton und sind so eine Gefahr für die Korallenriffe der Philippinen, die sich ebenfalls von Plankton und Algen ernähren.

Bis jetzt blieb bis auf einige Einstiche an Extremitäten eine größere Begegnung aus, allerdings hab ich beim Schnorcheln schon Exemplare und Ansammlungen gesehen, die locker meine gesamte Körperoberfläche akkupunktieren könnten wenn ich mich beim Surfen o.ä. hinlegen würde..

In diesem Zustand hab ich sie am liebesten:Zeeegel2

Der Diademseeigel bietet lediglich einer Quallenart Schutz und wird von 2 Fischen gefressen – einer davon ist der Drückerfisch der einige Stacheln abbeisst und im Anschluss versucht ihn mit einem Wasserstrahl umzudrehen und zu fressen- , also bietet er der Nahrungskette nur wenig und könnte meiner Meinung nach aussterben. Leider geht das nicht so leicht und falls ihr mal mit Schuhen, Beachwalkern oder Tauchslippern auf den Philippinen unterwegs seid tötet sie. Sie stellen hier eine Plage dar und müssen nicht geschützt werden!

 

Der wirkliche Feind naht..

 

Bufo_marinus_from_Australia All glory to the hypnotoad!!! –> CLICK HERE!!!

 

Kniet nieder vor eurem euryöken Gott ! Endlich hab ich sie gefunden, die gemeine Aga Kröte =)

Viele viele Simpsons Folgen ist es her (Folge 119/2F13 „Bart vs. Australia“) seit ich das erste mal von ihnen gehört habe. Bei meinen Recherchen bezüglich der zweiten Folge in Verbindung mit Aga Kröten ist es mir leider nicht gelungen ausfindig zu machen, wie genau diese heißt. Der Inhalt dreht sich um Folgendes: Homer beschließt aus welchem Grund auch immer als Missionar in den Regenwald zu gehen und baut einer Kirche in der er anschließend Glücksspiel betreibt… während den Telefonaten mit seiner Familie hört er sich leicht wahnsinnig an, da er gelegentlich an einer Kröte leckt, und genau diese ist welche ich weiteren Verlauf dieses Posts untersuchen werde.

Allgemeines: Die Aga-Kröte (Bufo marinus), auch einfach Aga oder Riesenkröte genannt, ist eine Amphibienart aus der Gattung der Echten Kröten (Bufo) innerhalb der Familie der Kröten (Bufonidae). Große Exemplare dieser Art erreichen Körperlängen von über 22 Zentimetern. Die Aga-Kröte gehört daher mit dem Goliathfrosch (Conraua goliath), der Kolumbianischen Riesenkröte (Bufo blombergi) und dem Amerikanischen Ochsenfrosch (Rana catesbeiana) zu den größten Froschlurchen der Welt.                  Das Guinness-Buch der Rekorde nennt aber auch Exemplare, die wesentlich größer wurden. „Prinsen“, ein Individuum, das in Schweden als Haustier gehalten wurde, wies eine Körperlänge von 38 Zentimetern und ein Gewicht von 2,65 Kilogramm auf.

Fressverhalten: Die meisten Froschlurche identifizieren ihre Beute durch deren Bewegung. Die Aga-Kröte ist jedoch auch in der Lage, Nahrung über den Geruch wahrzunehmen. Aus diesem Grund ist das Nahrungsspektrum der Aga-Kröte nicht nur auf lebende Tiere begrenzt. Sie frisst Aas und findet Nahrung in Haushaltsabfällen. Regelmäßig findet sie sich an im Freien stehenden Futternäpfen für Haustiere ein. Das breite Nahrungsspektrum gilt als einer der Faktoren, die den Ausbreitungserfolg der Aga-Kröte begünstigen.

Sonstiges: Aga-Kröten können in freier Wildbahn ein Alter zwischen 10 und 15 Jahren erreichen. In ihren natürlichen Verbreitungsgebieten tragen Parasiten dazu bei, die Populationszahlen dieser Art niedrig zu halten. Hinzu kommt eine Reihe von Fressfeinden wie etwa der Breitschnauzenkaiman, die Schlangenart Leptodeira annulata und einige Ibisse.

In den Regionen, in denen Aga-Kröten ausgesetzt wurden, fehlen die Parasiten, die im natürlichen Verbreitungsgebiet dazu beitragen, dass die Populationszahlen niedrig bleiben.

Da wären wir also an dem Punkt angelangt den ich zu bemängeln habe !

Von den Fressfeinden die es in den Einführungsgebieten gibt, leben hier auf den Philippinen leider nicht allzuviele, genaugenommen nur die Hausratte und der Bindenwaran. Wenn ich zwischen Ratte und Aga Kröte abwäge so ist mir die Kröte lieber, aber der blöde Waran lebt weder im Garten unseres Nachbarn, noch auf dem ca. 6m langen Streifen neben unserem Haus.

Genaugenommen sind die Puertoricaner schuld an diesem Dilemma:

Im Jahr 1920 erfolgte der Import von Aga-Kröten nach Puerto Rico. Dort sollten die Kröten zur Reduktion eines der gefürchtetsten Schädlinge des Zuckerrohrs beitragen. Es sind die Larven des Käfers Lepidoderma albohirtum, die sich in die Stängel der Zuckerrohrpflanzen bohren und damit erhebliche Schäden anrichten. Die Ansiedelung der Aga-Kröte, die sich bereits im Jahre 1932 in ganz Puerto Rico ausgebreitet hatte, war am Anfang tatsächlich von einem auffallenden Rückgang der Zuckerrohr-Schädlinge begleitet.

Doch diie puertoricanischen Wissenschaftler hatten etwas Wichtiges übersehen. Die Ursache für den starken Rückgang des Zuckerrohrschädlings war nicht die Ansiedelung der Aga-Kröte sondern klimatische Faktoren. So nahmen also einige Teilnehmer in Folge einer wissenschaftlichen Konferenz Krötenleich mit und die Pest breitete sich aus. – Zu diesem Zeitpunkt solltet ihr merken, dass das nicht bloßes copy&paste ist. Den übrigens sehr spannenden Original Artikel findet ihr auf wikipedia unter dem Suchbegriff “Aga-Kröte”. Einige Textabschnitte wurden von mir übernommen und gekürzt oder verändert. -

Da auf den Philippinen (speziell auf Mindanao) eine Menge Zuckerrohr für den köstlichen Tanduay rum angebaut wird, hat man die Aga Kröte hier ebenfalls eingeführt.

Bei weitem gibt es hier nicht so heftige Probleme wie in Australien, dessen Küstenabschnitte mit bis zu 2000 Kröten auf 100m verseucht sind. Wenn man dem bei einziehender Dunkelheit startendem Orchester auf Nachbarsgrundstück und unserem lauscht, könnte man allerdings auch schnell diese Zahl tippen.

Gift:

Gegen potentielle Angreifer und Fressfeinde setzen sich Aga-Kröten mit ihren giftigen Hautsekreten zur Wehr. Die Giftstoffe werden sowohl über die beiden großen Hinterohrdrüsen (Parotiden) als auch über Hautdrüsen am Rücken abgesondert. Bei deutlicher Bedrängnis kann dies spritzförmig (Extrusion) erfolgen. Epidermis, Augen und Mundschleimhäute des Angreifers werden hierdurch stark gereizt. Oraler Kontakt kann je nach aufgenommener Sekretmenge für Säugetiere, Vögel und Reptilien tödlich sein. Von Hunden wird berichtet, dass sie innerhalb von 15 Minuten, nachdem sie eine Aga-Kröte apportierten, an den Giftstoffen starben. Den Hunden hier passiert das zwar nicht mehr, aber ich werde beim apportieren in Zukunft deutlich mehr Vorsicht walten lassen müssen.                Auch beim Menschen kommt es bei direktem Kontakt zu starken Schleimhaut- und Hautreizungen. Selbst Todesfälle sind inzwischen bekannt. Generell sollte man sich ausgewachsenen Exemplaren in freier Wildbahn mit Ruhe und Bedacht nähern. Vorsicht ist ebenso beim Fotografieren in unmittelbarer Nähe der Tiere angesagt.

Diesen Rat nahm ich mir dann auch zu Herzen, in Folge dessen Fotos wie dieses entstanden sind: IMG_0137 (2)

Doch außer widerlichen Chören/Gesang/Gekrächze/Generve/Ohrenkrebs können die Kröten noch mehr !

Die Australier haben ein zerrütetes Verhältnis zu diesen wunderschönen Tieren: Bufo_marinus_2

Cane-toad

Was vielleicht mit der rasanten Ausbreitung in ihrem völlig eigenständigen Ökosystem zusammenhängt. Sie wurden mehr als zu einer Plage, sie wurden zu einer selbst erfüllenden Prophezeiung menchlichen Versagens und dem daraus resultierenden Schamgefühl folgten mehrere Bestseller, sowie Kurzfilme und eine nach der langen Zeit des Erwachens entstandene Fähigkeiten konstruktiv mit ihren Peinigern umzugehen:Agarkroete_fg4 Richtig! Werdet auch ihr heute noch Besitzer einer dieser wunderschön anzusehender Aga Herrenhandtaschen und Geldbeutel. “Wenn sie jetzt anrufen …” ;doch es gibt noch mehr Verwendungsmöglichkeiten! Eine Herausforderung ist die Beseitigung von Aga-Krötenkadavern. Zu den Lösungsversuchen gehört ihre Verarbeitung in flüssigen Dünger. Mittlerweile wurden Wege entwickelt, die Haut der Aga-Kröten als Leder sowohl für Kleidung als auch Accessoires zu verarbeiten. Wären die Pin@s hier mal so kreativ im Umgang mit Kröten ;) -> (kleine Anmerkung und Idee bezüglich deines Aufenhalts in Cebu, Jacki :P).

Nunja .. Aga-Kröten =) Ich hab mich den ganzen Tag herrlich amüsiert. Nach den Regenfällen der letzten Tage (die zur Zeit nur leichter geworden sind) gibts eine Menge töter, lebendiger, im Zwischenstatus lebender Kröten. Die gesamte Problematik der hier zu Unrecht lebenden Frösche hab ich nicht durchblickt, jedoch die der Australier (noch einmal den Tipp die Aga-Kröten Wikiseite zu durchforschen). Hier mal eine Grafik bezüglich der Ausbreitung seit den 40er Jahren:Bufoinvasion 

Die haben eigene Forschungseinrichtungen bezüglich genetisch veränderter Viren und Parasitenarten zwecks Aga Bekämpfung. Klingt ziemlich nach Sci-Fi Scheiss ist es z.T auch.. lest euch einfach mal ein. Ich hab keine Forschungsstation, jedoch eine neue Idee konstruktiver Verwendung:

Aga-Kröten als Drogenlieferanten!

Von manchen Drogenkonsumenten werden die giftigen Hautdrüsensekrete der Bufo marinus zur Stimulation genutzt. Dabei wird das „gemolkene“ Sekret getrocknet und anschließend über eine Haschischpfeife inhaliert. Abgesehen von den tierquälerischen Praktiken, die bei der Gewinnung des Drüsensekretes vollzogen werden, setzen sich die Konsumenten großen gesundheitlichen Gefahren aus. Das Sekret enthält neben den Halluzinogenen DMT und 5-MeO-DMT auch zahlreiche Giftstoffe. Durch den Konsum kommt es zu einer erhöhten Herzfrequenz durch die Katecholamine, während die Bufotoxine wiederum die Herzfrequenz senken. Dies kann unter anderem zu Herzrhythmusstörungen, Bluthochdruck und epilepsieartigen Verkrampfungen führen. Es wird berichtet, dass Drogenkonsumenten die Kröten lecken, um so Bufotenin aufzunehmen. Bufotenin löst milde Halluzinationen aus, die ca. eine Stunde andauern sollen. Das Sekret der Aga-Kröte enthält Bufotenin jedoch nur in sehr geringen Mengen, während andere Toxine in großen Mengen vertreten sind. Das Ablecken von Aga-Kröten kann daher ernsthafte Erkrankungen und sogar den Tod zur Folge haben. Keine Angst ich denk lediglich darüber nach ;P

Soviel erstmal von mir und meinen Recherchen, mein Gott mein Magen giert nach Opfergaben. Haltet die Ohren steiff und die Winterjackenindustrie bei Leben.

Euer sneaky-pete

Mittwoch, 4. November 2009

still waters are deep, loud ones are drop-dead gorgeous !

marhaba meine lieben =),

 

es gibt wieder etwas zu berichten nachdem ich die Faulheit überwunden habe. Genau genommen regnet es seit ein paar Tagen und mir ist langweilig, aber denkt lieber an meine guten Seiten!

Mir ist bewusst, dass ich einigen von euch eine sehr merkwürdige e-mail mit dem selben Inhalt geschickt habe, allerdings auch nur den paar die mir ihre e-mail Adresse gemailed oder hinterlassen haben.

Peter war vorletztes Wochenende (23.10-25.10) unterwegs und das nicht zu knapp :> Es fing alles mit dem Plan an unser Motorrad nach Tacloban zu bringen und es der großen 10.000 km Inspektion zu unterziehen. Natürlich brauchten wir auch Teile und fähige Handwerker mit Spezialwerkzeug, das es auf dem Land nicht gibt.

Verbinden wollte ich das Ganze mit einem Besuch der anderen Freiwilligen in Tacloban (Alex,Simon,Lasse,Simon) und einigen Erledigungen (Nachttischlampe,Hanteln,Rasierer etc.). So kams dann, dass ich nach ca. 3 stündiger Fahrt als Beifahrer einer Offroad Maschine ziemlich mitgenommen in Tacloban ankam (das Ding hat für den hinteren Mitfahrer ca. 1 cm Polsterung…)

Wir stoppten bei McDonalds. Zu dem Zeitpunkt wars mir ziemlich egal wie ich in Deutschland zu dem Fraß stand, ich wusste nur, dass ich jetzt etwas anderes brauchte als Fisch und Reis.. und zwar eine Menge =) Ich glaube, dass ich an diesem Abend den leckersten BigMac aller Zeiten aß. Getoppt wurde das Ganze lediglich durch die paar Streifen Blattsalat auf dem Burger, die ich wie tollwütig gieriger Hund aus der Verpackung “fraß” und die Blicke der Pin@s auf mich zog :D Salat!!! echter Salat!! man weiss sowas erst zu schätzen, wenn das einzige Gemüse aus Kartoffeln,Karotten,Gurken und undefinierbaren immer gleich schlecht schmeckenden Wurzeln besteht =)

Nach kurzem Austausch wurd klar, dass Wojtek (unser Sicherheitsbeauftragter) eine kleine Grillparty bei sich geplant hat und wir kurzerhand mit eingeladen wurden. Also holte er uns beim McD ab und wir folgten ihm auf dem Bike, aber nicht ohne uns von bettelnden Kindern beim zurücksetzen helfen zu lassen die dafür natürlich einiges verlangten. Ist auf nem Motorrad ungefähr genauso “schwierig” wie auf nem Fahrrad.. Nun ja in der Stadt leben schon einige traurige Seelen, die auf ihrer Suche nach Glück u.ä. jetzt wohl letzendlich schlechter dran sind, als die Armen auf dem Land..

Bei Wojtek gab es wieder SALAT!! und natürlich ein paar Hühnchenteile,Chips,Bier und Rum. Wir lernten Philip und Ina (Katharina) kennen die als Praktikanten bei der GTZ arbeiten und um die Mitte 20 sind. Gegen 24 Uhr zogen wir weiter Richtung Stadt, da Wojteks Vorräte aufgebraucht waren und wir immer noch Durst hatten. Am “Cyberdome” angekommen (ein Kreisrundes Gebäude mit mehreren Bars und Freiluftkino) sind fingen wir an über Aktivitäten der letzten Wochen zu reden und Wojtek erzählte uns von einem 120 meter hohen Wasserfall nahe Tacloban Richtung Samar (richtig, der aufmerksame Leser sollte mitlerweile wissen auf welcher Insel ich wohne :P). Der Entschluss Sonntags Richtung Wasserfalls aufzubrechen war schnell gefasst und und gegen 4 odr 5 ging ich mit den letzten. Am nächsten Tag hatte ich immerhin eine Menge vor.

Samstag morgen, 8 Uhr die Augen kleben, der Körper ist völlig dehydriert! Freude, man ist in der Stadt :D So schnell mich meine wankenden Beine trugen zog ich mich an und fuhr mit Mathias zu Wojtek um das Bike abzuholen und zur Werkstatt zu bringen. Eine kurze Dusche später (danke für diesen Sanitärluxus Wojtek) waren wir schon unterwegs und sprachen mit dem “Meister” ab was gemacht werden solle. Man merkt, dass nicht viele Weisse in Region 8 speziell Samar und den Visayas unterwegs sind, da er uns sogleich nach dem 3. Mann (Chris (mein Mitbewohner) Vorgänger->Moritz) fragte und sich gut an alle Käufer erinnern konnte..

Der Rest des Tages verlief eher unzufrieden, bis auf die Nachttischlampe nichts bekommen (Hanteln sind sau teuer, bin gerade dabei mir welche aus Zement und Eisenstangen zu bauen) und mit Mathias und Lasse den Entschluss gefasst uns im Leyte Park Hotel (hört sich teuer an, ist es auch) massieren zu lassen. Leider hatte das Spa noch nicht auf und Mathias zog weiter, weil er mit einigen anderen Freiwilligen sonen öden Hügel besteigen wollte (für europäische Verhältnisse ein kleiner Erdhaufen) doch unter den klimatischen Bedingungen hier und in Anbetracht der dichten Vegetation schon mit dem Venusberg vergleichbar :D

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Unterdessen besorgte ich etwas Wärmeleitpaste für den vor Hitze fast explodierenden Computer in unserem Office und aß etwas in der Mall, bevor wir wieder Richtung Spa aufbrachen.

Die Massage war ums kurz zu halten genial, eine kleine Oase in mitten der Stadt und 1 1/2 stündige Ver- und Entspannung beim kräftigen durchkneten mit grünem Tee im Anschluss lösten alle Schmerzen und negative Gedanken. Man war Null tariert..

Abends besuchten wir ein Benefizkonzert einer Universität. Der Anlass war die Krebserkrankung eines beliebten Lehrers dem die Mittel für eine Behandlung fehlen. Es spielten um die 20 Bands. Keine länger als 2 Songs und die Qualität war durchwachsen. Naja es war für einen guten Zweck. Wiedereinmal konnte ich das Verhalten bei öffentlichen Ereignissen beobachten. Er ist schrecklich mit anzusehen wie die Pin@s auf ihren Stühlen sitzen und im besten Fall klatschen, Konzertfeeling kommt so sicher nicht auf =/

Wieder gegen 5 im Bett schlief ich wieder ganze 2 Stunden bevors weiterging. Wir waren (Alex,Patrick der Sonntag Abend mit Ingo aus Hernani-Samar angereist ist,Simon,Lasse,Philip & Ina) um halb 8 am Duptours (Van Busunternehmen)Terminal verabredet und nahmen in Eile den ersten Van Richtung Lawaan (unser Ziehlort); ohne zu wissen in welchem Barangay wir aussteigen müssen (Informationen ginen im Suff unter) suchten wir vergebens nach einem grünen Schild mit einem Audruck, den ich schon vergessen habe (irgendwas mit Lawaan Eco etc..) –> Das Schild ist nicht grün Wojtek ..

Als wir im letzten Barangay (kleinste Verwaltungeinheit einer Stadt) Lawaans ausstiegen versuchten wir in Erfahrung zu bringen wohin genau wir mussten und ich kaufte mir einen schicken Strohhut um meinen völlig dehydrierten Körper nicht der gnadenlosen Mittagashitze auszusetzen:

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Es hieß wir müssten in etwa 1,5 km laufen. Das wär ok und wir fingen an uns auf dem Weg zu machen, besorgten uns bei nem Sari Store oder Bäcker noch ein wenig Verpflegung und wateten unter einer kaum vorstellbaren Hitze um ca halb 10 unter der prallen Sonne vor uns in, bis mir Auffiel, das den Längenangaben eines von Natur aus lauffaulen Philippinos kein Glauben zu schenke ist..

Natürlich war jedes Tricicle das an uns vorbeifurh gnadenlos überfüllt und blieb uns nicht anderes übrig als weiterzulaufen. Ein paar hundert Meter später sah ich ein verlassenes vor freiem Grundstück stehendes Tricicle und sprach die Bewohner einfach mal an ob wir uns das Ding nicht mieten konnten, kamen so gleich ins Gespräch und man bot uns Wasser an (ich trank die halbe 1,5 liter Flasche in wenigen Minuten). Der Wasserfall ist den Leuten häufig geläufig, allerdings waren nur die allerwenigsten dort (selbst wenn man nur ne Stunde entfernt wohnt), weil es dann doch zu anstrengend und weit ist, wenn kein Motorrad,Van,Jeepny oder Tricicle fährt :’( die Armen. Man organisierte uns aus dem nichts sogar einen Van! Was für ein Glück wir hatten.. aus den bereits gelaufenen 2 km wurden schnell weitere 3 oder 4 und als wir das Schild sahen (es war weiss und gut versteckt) waren glücklich darüber den Van zu haben, da wir noch weitere 4,3 km bis zum Dschungelanfang vor uns hatten. Die Fahrt wurde allerdings frühzeitig beendet, weil der “Weg” - Straße könnte mans erst recht nicht nennen – von einem Bagger und Lkw, die eben jenen erst bauten, gleichzeitig auch verstopften wurde.

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Die kurze Zwangspause erlaubte mir schnell einen Guide zu organisieren, der mit Sundang (Machete) bewaffnet für die nächsten Stunden unseren Kompass und die fehlenden Karten ersetzen sollte. Man setzte den Bagger und Lkw für uns zurück und die Fahrt ging weiter.

Nach weiteren 4 km waren wir am Ziehl und bezahlten die netten Kerlen die uns gefahren haben mit einen Betrag der in dem Fall hoch und doch so niedrig ist, dass ich ihn an dieser Stelle mal auslasse.

Es ging los! Eine weitere 3/4 Stunde dichter Vegetation,sich stauender Luft und drückender Hitze lag vor uns. Um eine Sache vor weg zu klären, ich war die ganze zeit über mit ca.15 vlt mehr Kg beladen und hatte so ziemlich alles bei mir (Laptop,Handy,Kamera,mp3-player,Eikäufe des Wochenende und 2x 1,5 l Flaschen Wasser+2.Paar Schuhe,Kleidung etc.), was den Grund hatte, dass ich nach der Tour nach Hause weiterfahren wollte (von Lawaan sinds nurnoch ca. 2/3 der Strecke zwischen Salcedo-Tacloban) und ich keine Möglichkeit hatte mein Zeug irgendwo zu bunkern. So kams dann auch, dass ich extrem vorsichtig lief, damit ich nicht mit einem einzigen Sturz in nen Fluss o.ä. aller zerstörte was von Wert war. Bis zum ersten Wasserfall (jaha genau, es waren sogar 2 :P) gings zügig und verhältnismäßig sicher zu. Es gab einen leicht verwachsenen Trampelpfad und wir liefen auf moderat feuchter Dschungelvegetation (es hat die letzten Tage nur leicht geregnet). Wir hörten das Rauschen schon von weitem und als wir ankamen staunten wir nicht schlecht.

Ich hab zuvor noch nie einen Wasserfall gesehen und dieser haute mich bereits um, ca. 30 meter hoch und in einem Süßwassersee mündent, plätscherten seine Wassermassen gemächlich vor sich hin.

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Ich zog natürlich direkt, die ohnehin schon nach 5 Minuten laufen nassen, Klamotten aus und Sprang in den See. Er war kühl und brennt nicht im Mund, einen Vorzug den man sehr zu schätzen weiss wenn man am Pazifik UND Golf wohnt :P  

Wir schwammen gegen die durch die Wassermassen erzeugte Strömung an und unter dem Wasserfall hindurch um hinter ihm nach dem nicht vorhandenen Schatz zu suchen. Was ich fand war Atemnot.. die Gischt umschloss mehrere Meter Luft um uns herum und das Atmen war verdammt anstrengend. Die algenbewachsenen und scharfkantigen Felsen hinter ihm machten einen langen Aufenhalt genauso schwer. Und so zogen wir nach 2-3 Fotos mit Alex wasserdichten Kamera wieder den ruhigeren Part des Sees vor.

Die Fotos hab ich leider noch nicht bekommen, seh Alex am Wochenende Zwecks Tauchschein wieder und stell sie dann in den Picasa Wedordner auf den ihr über das Plug In auf der rechten Seite kommen solltet (kanns nicht testen, Internet zu langsam).

Die anderen machten einen kurze Snackpause und ich machte es mir neben dem schüchternen Guide gemütlich, der vermutlich noch nie so viele weisse durch den Urwald gelotst hat. Ich bat ihm etwas süßes Gebäck an (was anderes gibts hier auf den Philippinen nicht, süßes Weissbrot oder Weissbrot .. )und erklärte ihm, dass wir noch zum 2. dem größeren Wasserfall wollten. Glücklich schien er darüber nicht, aber ich wollte die Freiwilligen aus Borongan mit ihrem Auslug zu sonem 25 m Pipi-Wasserfall toppen und natürlich gleichzeitig einen der höchsten der Philippinen sehen.

Kurze Zeit später ging es weiter, knapp eine halbe Stunde den Weg zurück (diesmal Berg auf juhu –.-) um am Scheidepunkt Richtung 2. Wasserfalles weiter zu laufen. Der Trampelpfad endete schnell und das Gefühl einer der wenigen hundert Menschen zu sein, die diesen Wasserfall jemals zu Gesicht bekommen, war Motivation genug.

Überhaupt frage ich mich warum die Wasserfälle in keinem Reiseführer (und davon haben wir genug; sicher 4-6 der Bekanntesten und am besten Sortierten) verzeichnet ist, zumal der erste wirklich “schnell “ erreichbar ist.

Nun ja, es ging 2 Stunden weiter.. ich könnte die ganze Geschichte wie in der Art Rundmail die ich bereits verschickt habe noch 2-3 Seiten länger ausbauen, aber versuche mich möglichst kurz zu halten.

Der Guide schwitzt nicht, der Guide merkt den Unterschied zwischen Erde,Pflanze,Stein,glitschigem Stein, Wasser,Ameisen,Hundertfüsslern usw. usf. nicht. Der Guide läuft 40° Steigung ! wie auf der Ebene.. Der Guide trägt VERDAMMTE FLIP FLOPS und wir sterben fast =)

Der Weg war unerträglich. Die 4-5 Stunden schlaf und das fehlende Wasser machten sich bemerkbar, die Konzentration schwand, man rutschte weg, flog hin, trat bei Steigungen Felsbrocken lose denen die anderen wieder ausweichen mussten um sich nicht zu verletzten und und und. Ich passte ohnehin mehr auf und musste den beschissenen Rucksack mit mir rumschleppen, die Laune war unten. Ich schwitze mittlerweile soviel, dass ich den Laptop weiter von meinem Rücken weg positionierte, da er sonst auch ohne Fluss einem Wasserschaden erlegen wäre..

In dieser Position wäre jeder Sturz nach hinten das Ende für ihn gewesen, ich kurz davor mir ne Liane zu schnappen und ihn irgendwo im nirgendwo festzubinden, aber Schlangen, Hundertfüssler und Ameisen so groß wie Feldmäuse überzeugten mich vom Gegenteil. Also schluckte ich den Ärger über den, im Prinzip, ganzen nutzlosen Scheiss den ich mit mir trug und lief weiter.

Das Rauschen war schon lange vor unserem Eintreffen zu hören und mahlte monoton in den Felsen unter den Wassermassen. Es war da und irgendwie auch nicht, das Geräusch wurde hypnotisch, man lief weiter und merkte lediglich, dass es stärker wurde, nicht wie lang man schon unterwegs war. Plötzlich war er da und ich wie erstarrt. Ich hab außer einigen Mammutbäumen noch nie so etwas großes natürliches gesehen. Ob 120 oder 60 m war jetzt egal. Überhaupt das Ding mit der Größe.. nur sehr schwer einzuschätzen. Macht euch selbst ein Bild davon:

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Wie man vor dem größeren linken Fels sehen kann bewegt sich da jemand (Simon) und selbst an dieser Stelle ist er noch ca 5 meter von der Felswand entfernt. Die Perspektive trügt.

Der Wasserfall selbst war von einer kreisrunden Felsformation eingeschlossen und selbst an den Überhängen wuschen irgendwie noch Bäume: 

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Nach ein paar Verletzungen (Schürfwunden, ich hab mir einen Zehnagel abgerissen) – genausowenig dermaßen rutschige Felsen gesehen- zogen wir von dannen… Den ganzen Weg zurück. Ein 40 ° starkes Gefälle runterzukraxeln macht auch nur im Film Spaß wenn die vorhandenen Wurzeln bei erstem Kontakt reissen (tropische Vegetation, die liegen meißt eh alle an der Oberfläche..).

Nachdem wir den Urwald erfolgreich verlassen haben standen weitere 4,5 km Richtung Lawaan an =) Irgendwann gegen Nachmittag, kurz vor Abend schafften wirs dann an die Straße und warteten noch ca. ne Stunde bevor verschiedene Vans oder Jeepneys uns nach Hause gebracht haben (ich musste alleine weiter Richtung Salcedo, der Rest fuhr nach Tacloban zurück).

Zum Abschluss kann man sagen, dass die ganze Aktion eine echt guter Trip geworden ist. Nächstes mal präparieren wir uns dann besser und planen nicht mit einigen Starkbier intus :D

So long, your Peter

p.s. feel free to leave a comment